Produziert zu 100% in der Elfenbeinküste - Ist doch egal?
Nein! Uns ist es nicht egal. Denn genau da liegt die Ungerechtigkeit, die es zu bekämpfen gilt!
Die Auswirkungen des Kolonialismus wirken lange nach - sehr lange. Jeder weiß: Menschen aus Afrika wurden versklavt und vor allem in die amerikanischen Kolonien „exportiert“. Aber zusätzlich hat die Ausbeutung der Kolonien erst die Wirtschaftsentwicklung der Industriestaaten möglich gemacht.
Nehmen wir deutsche, europäische und amerikanische Firmen in der Schokoladenproduktion als Beispiel: Im 19. Jhd. durch Ausbeutung der Kolonien groß geworden – und heute immer noch weltmarktführend. Die Industrialisierung wäre ohne die billigen Rohstoffe aus den Kolonien zum Teil gar nicht möglich gewesen.
Und dieser Vorsprung in der Wirtschaftsentwicklung hängt den ehemaligen Kolonien noch immer nach: Politische Unabhängigkeit führte nicht automatisch zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Die Weltwirtschaft ist noch immer stark durch Ungerechtigkeit geprägt.
In der Lebensmittelindustrie wird dies insbesondere an den Rohstoffen klar, deren Veredelung noch immer hauptsächlich in den Industriestaaten stattfindet. Diese Praxis beraubt die Erzeugerländer vieler Möglichkeiten:
keine Schaffung von Arbeitsplätzen in den Bereichen Logistik, Lebensmitteltechnik, Lebensmittelsicherheit, Marketing, etc.
weniger Einfluss auf die Preisgestaltung und gleichzietig hohe Anfälligkeit gegenüber den schwankenden globalen Rohstoffpreisen
Wirklich fair ist diese Art der kontinuierlichen Ausnutzung nicht. Oft wird gesagt: “Ja, aber Afrika ist nun mal nicht wettbewerbsfähig”! Tja, wenn man allerdings fragt, warum das so ist, gefällt vielen die Antwort leider nicht. So schwer es uns fällt: Wer wirklich gerechten Welthandel will, der muss Wissen und hochwertige Verarbeitung in die Herkunftsländer transferieren.
Wir wollen ein Beispielunternehmen aufbauen und zeigen: Es geht, auch die Elfenbeinküste kann hochwertige Lebensmittel für die Endkonsument:innen produzieren!